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20 Jahre Will Engineering

Interview mit dem Gründer und Geschäftsführer Dipl.-Ing. Dipl. Wirt.-Ing. Andreas Will

Online-Reporter: Herzlichen Glückwunsch zum 20-jährigen Firmenjubiläum, Herr Will! Sie leiten ein erfolgreiches Planungsbüro mit inzwischen 12 Mitarbeitern. Was hat Sie 2001 dazu bewogen, den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen?

Andreas Will: Vor dem Hintergrund meiner Ausbildung zum Ingenieur, der zusätzlichen Qualifikation zum Diplom Wirtschafts-Ingenieur und meiner bis dahin gesammelten Berufserfahrung habe ich die Chance gesehen eine Unternehmenskonzeption am Markt zu etablieren, die es in der Form bis dahin noch nicht gab. Hinzu kam die ab März 2002 eingeführten Energie-Einsparverordnung EnEV.

Durch die Einführung der EnEV konnte ich das Konzept der „technisch-wirtschaftlich optimierten Gebäudeplanung“ auf Basis der energetischen Einsparungsanforderungen unter vollständiger Beachtung der Lebenszykluskosten etablieren. So leiste ich meinen Beitrag energetisch und wirtschaftlich optimierte Gebäude zu realisieren, die mit möglichst wenig und insbesondere einfach zu bedienender Technik auskommen.

Online-Reporter: Was waren die größten Herausforderungen in dieser Zeit und standen Sie schon mal davor, alles hinzuschmeißen?

Andreas Will: Ja, in den ersten Jahren gab es einige Momente, in denen ich die Selbstständigkeit gerne wieder aufgegeben hätte.

Die ersten 5 Jahre waren überhaupt nicht einfach. Ich musste zunächst die Kontakte zu Architekten, Bauverwaltungen und Projektentwicklern wieder aufbauen. Diese Zeit habe ich überbrückt, indem ich für einen lokalen Bauträger Technikkonzepte für Einfamilienhäuser entwickelt und Energieeinsparberechnungen erstellt habe.

Durch die früheren Erfahrungen in Planung und Anlagenbau und die Arbeit für den vorgenannten Bauträger konnte ich Berechnungstools entwickeln, die wir teilweise noch heute nutzen. Wir konnten frühere Erfahrungen aus Großprojekten auf kleinere Objekte „herunterbrechen“.

Ab etwa 2004 waren wir langsam am lokalen Markt wieder etabliert und begannen, positiv nach vorne zu schauen und das Unternehmen zu entwickeln.

Online-Reporter: Was war Ihr größter Erfolg bisher und gibt es noch neue Ziele, die Sie in der nächsten Zeit erreichen wollen?

Andreas Will: Ich glaube, DEN größten Erfolg kann ich einzeln nicht benennen.

Aber sicher gibt es Highlights und einige wichtige „Meilensteine“:

Hier möchte ich zwei Punkte gesondert hervorheben:

Zum einen ist es der Umzug ins eigene Bürogebäude im Dezember 2015. Hier haben wir unsere gesammelten Erfahrungen am eigenen Projekt umgesetzt und nutzen es seit nunmehr gut 6 Jahren. Wir monitoren regelmäßig Energieverbräuche, so dass wir heute sehr gut tatsächlich zu erwartende Energieverbrauchsmengen für Kundenobjekte abschätzen können. Es hat auch unsere Planungsgrundsätze beeinflusst, so dass wir nun den Gedanken der „technisch-wirtschaftlich optimierten Gebäudeplanung“ tatsächlich leben können.

Ein weiterer - ganz wesentlicher Punkt - ist der Umstand, dass wir mittlerweile ein hervorragendes Team sind, welches sich mit der Unternehmung identifiziert und unseren Planungsansatz in vollem Umfang mitträgt und lebt.

Für die Zukunft habe ich zwei wesentliche Ziele.

Einerseits ist dies, die positive Teambildung fortzusetzen und nach und nach die Unternehmung mit weiteren Teammitgliedern zu vergrößern.

Andererseits ist mein Ziel, die Thematik der „Ganzheitlichen Technikplanung“ weiter auszubauen und Gebäude zu entwickeln, die in hohem Maße energetisch vollständig autark sind. Auch dies „üben“ wir an unserem eigenen Objekt weiter und werden ab kommendem Jahr einen Autarkiegrad von ca. 70 – 75 % erreicht haben. und dies ohne jegliche Form von Subventionen oder dergleichen.

Online-Reporter: Wie sehen Sie die Zukunft Ihrer Unternehmung?

Andreas Will: Alle sprechen von der Energiewende. Dabei geht es allerdings nicht nur um die Frage der zunehmend klimaneutralen Beheizung und/oder Klimatisierung von Gebäuden. Ein weiterer wesentlicher Punkt ist das Trinkwasser sowie der unglaublich große Bereich der „Smart-Home-Technologie“.

In Summe bewegt sich unser Unternehmen in einem der zukunftsträchtigsten Bereiche, die ich mir überhaupt nur vorstellen kann.

Damit sind wir bei der größten Herausforderung überhaupt, nämlich der Personalgewinnung. Ich kann nur alle jungen Leute einladen, sich Berufe, die mit Energietechnik zu tun haben, anzuschauen. Dies beginnt bei den Ausbildungsberufen zum Anlagenmechaniker/in Sanitär, Heizung oder Elektro, geht weiter über den Ausbildungsberuf zu technischen Systemplaner/in für haustechnische oder elektrotechnische System e und endet beim Studium der Technischen Gebäudeausrüstung bzw. Elektrotechnik für Gebäude.

Hierbei ist es gleich, ob einer der Berufe bei uns im Planungsbüro oder auch im Handwerk ergriffen wird. Die Berufsaussichten und die Möglichkeiten für eine Weiterentwicklung sind enorm.

Wir selbst bieten Praktikumsplätze an, bilden regelmäßig aus, schulen intern und extern weiter und bieten unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch die finanzielle Unterstützung bei Weiterbildungsmaßnahmen zum Techniker/in oder Ingenieurstudium an.

Online-Reporter: Vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch! Ich wünsche Ihnen alles Gute und Will Engineering GmbH viele weitere erfolgreiche Jahre!